Minsk – Die zweite Reise
Dieses mal war ich genau 30 Tage in Minsk und habe vieles erlebt was ich nie erwartet hätte. Es war also abenteuerlich.
Die Anreise ist leider nach wie vor beschissen und darüber hinaus auch noch sehr anstrengend. Das liegt erstmal an der Lage meines Wohnortes in der südlichsten Stadt Europas, Namens Tarifa in Spanien. Auch von hier aus muss man erst zu einem Airport kommen. Dieser liegt in Málaga.
Von dort aus geht es mit über 4 Stunden Flugzeit nach Kaunas in Litauen und dann stehen auch noch bis zu 13 Stunden Busfahrt nach Minsk auf der Uhr.
Dazwischen liegen aber auch noch mehrere Stunden Wartezeit im Busbahnhof oder dem Airport von Kaunas auf den Bus. Das ist nicht wirklich schlimm da es dort gut bewacht ist und man gut ein wenig schlafen kann.
Gute Erfahrung habe ich mit dem Busunternehmen Eccoline gemacht. Mit denen ich zweimal unterwegs war – und nach Aussage von Minskern sollen diese die besten sein.
Aber nach der ersten Reise weiss man schon wie der Hase läuft und wie es auf der Reise aussehen wird. Welche Formalitäten einen zur Einreise erwarten und das es letztendlich dauert und sich endlos hinzieht. Natürlich ist die Einreise nach Belarus penibler.
Was allerdings neu war ist die Frage bei der Ausreise aus Litauen nach der Höhe meines Bargeldes und der Hinweis das ich nur 60 Euro in Bar ausführen darf. Die Kontrolle meines Portmonee nach der Höhe meines mitgeführten Bargeldes empfand ich allerdings von EU-Seite als unwürdig. Im Nachhinein habe ich mich über diesen Sachverhalt informiert und es ist wohl tatsächlich so das nur 60 Euro ausgeführt werden dürfen..
Übrigens – die Aus- und Einreise mit 10 000 Dollar in Cash ist legal.
Hurra – Endlich in Minsk
Endlich am Busbahnhof in Minsk angekommen steht man dann schon fast vor dem Minsk Gate. Über dem Busbahnhof befindet sich die Shopping Mall Galileo. Dort gibt es die Möglichkeit Geld zu tauschen und eine SIM Karte zu kaufen. Ohne Internet geht es auch in Minsk nicht.
Da ich das mit der Taxi-App beim letzten mal unerledigt liegen ließ ist die Suche nach dem erst besten Taxi nicht ganz so einfach um schnell zum Apartment zu kommen.
Diesmal habe ich mir in Minsk etwas zentrales zum wohnen gebucht. Mehr oder wenigen neben dem Komarowski Markt hinter den 5 Maiskolben, einem Stadtbekannten Hochhaus Ensemble.
Auf diesem Markt habe ich mich dann viel herum getrieben um zu fotografieren und zu filmen.
Der Komarowski machte mir wirklich Spass und birgt so mache Geheimnisse, wie die gut versteckte Kantine in welcher man richtig gut und günstig essen kann. Diese Information bekam ich auf der Ausländer Behörde von einer Minskerin die seit 30 Jahren in Deutschland lebt und sich dort auch anmelden musste.
Über meine Registrierung auf der Ausländer Behörde habe ich einen gesonderten Artikel geschrieben.
Dieser Markt ist mit seinem Sowjet Stil der Größte von allen Ex-UDSSR Republiken welchen es in dieser Form noch gibt. Dort gibt es wirklich alles was mit Lebensmittel zu tun hat und man spürt die Weißrussische Atmosphäre. Ich finde das dieser Markt für Minsk Besucher oder Touristen ein Muss ist.
Vom Komarowski Markt aus ist das Zentrum sehr gut zu Fuss zu erreichen. Im Grunde geht es die Strasse „Vulitsa Kuybyshava“ entlang an welcher sich am Ende das Bolshoi Theater in einem Park befindet. Dort beginnt an sich schon der Stadtteil Trinity Hill und die Oberstadt mit seinen ganzen wichtigen Kirchen.
Instagram und Minsk
Über Instagram habe ich eine Fotografin aus Minsk kennengelernt, und da ich ihr schon 6 Jahre folge, hatte ich die ganzen Jahre zuvor sehr authentische Einblicke über Minsk und Weißrussland.
Und ja – Lera hat wahrscheinlich den grössten Anteil an meinem Interesse zu Minsk neben vielen anderen, ebenso schön gemachten Instagram-Seiten aus Belarus.
Dies führte mich bei unserem ersten gemeinsamen Ausflug in den Tierpark „Lasnyya“, in welchem die Tiere erstaunlicherweise sehr zutraulich sind, und in die Stadt Baranovichi (Барановичи), um dort die in Belarus berühmten „Boote“ zu essen, welche in diesem Land jeder kennt der viel unterwegs ist.
Unter den „Booten“ kann man sich ein belegtes und überbackenes Waffelgebäck vorstellen welches an einem Kiosk verkauft wird. Die Atmosphäre an diesem Kiosk ist wirklich grossartig und amüsant.
Letztendlich verdanke ich auch Lera den Besuch des „Schwanensee“ (russisch Лебединое озеро) von Tschaikowsky im ehrwürdigen Bolshoi Theater von Minsk.
Für diese Veranstaltung ist es nahezu unmöglich Karten zu bekommen da diese in kurzer Zeit restlos ausverkauft sind.
Diesbezüglich bemerkt man dann doch die Sprachbarriere und wie wichtig es sein kann jemanden direkt vor Ort zu haben.
Generell kann ich nach 4 Wochen in Minsk definitiv sagen. Die Menschen sind herzlich, hilfsbereit und sehr aufmerksam.
Unterschiede
Bei meiner ersten Reise nach Minsk hatte ich immer das negative Framing der westlichen Mainstream-Medien über Weißrussland im Hinterkopf welches mich ehrlich gesagt subtil beeinflusst hat, obwohl ich das meiste für Quatsch hielt.
Bei meiner zweiten Reise, bei welcher ich viel Zeit mit Belarussen verbracht habe, hat sich dieses Grundlegend verändert.
Derzeit ist Minsk für mich die attraktivste Metropole in Europa!
Nämlich, erfrischend anders – Schön, sicher und sauber!










