Schwanensee im Bolschoi Theater von Minsk
«Was machst du heute noch?» Fragte mich eine Freundin aus Minsk.
«Ich werde später ins Centrum spazieren und mal am Theater vorbei gehen um zu gucken wie dort die Kleiderordnung ist» antworte ich.
«Das ist ein Theater für das Volk. Dort gibt es keine Kleiderordnung. Aber man sollte schon etwas auf angemessene Kleidung achten.» erwiderte sie mit der Betonung für das Volk.
«Aber das finde ich toll, daß dich das interessiert. Ich war übrigens noch nie im Bolschoi!».
«Dann lasse uns doch zusammen dorthin gehen» und so nahm die Geschichte ihren Lauf.
Wir hatten dann abgemacht das ich mich um das Programm kümmere, welches in gedruckter Form nicht vorlag und so fotografierte ich die Programm in den Schaukästen.
Die Entscheidung fiel dann auf Schwanensee, was ich für dieses ehrbare Theater perfekt und passend fand.
Ein klassisches Ballett in der hohen Liga des weltbekannten Bolschoi Theater in Moskau ließ unser Herz höher schlagen.
Allerdings war die Veranstaltung seit Wochen ausverkauft und es gab nur noch die Möglichkeit darauf zu hoffen das zwei Karten zurück gehen, was zeitlich eng wurde da die Vorstellung schon in 3 Tagen stattfand.
Mittlerweile war Lera schon so begeistert das sie alle 10 Minuten auf die Webseite sah ob endlich Karten zurück gekommen sind. Nach einem Tag bekam ich dann die Message
«Ich habe es geschafft! Es sind zwei Karten zurück gekommen. Gute Plätze und ich buche die. Aber du musst die heute noch abholen. Denn sonst gehen die wieder in den Verkauf!»
Da ich auf dem Weg war hatten wir 20 Minuten später 2 Karten für Tschaikowski´s Schwanensee. Grossartig!!!
Ich war noch nie im Ballett. Aber dieser Abend sprengte all meine Vorstellungen. Zuerst einmal ist das Minsker Bolschoi ein stalinistischer Prachtbau inmitten einer grosszügigen Parkanlage.
Drin angekommen wurde man vom Prunk für das Proletariat empfangen und irgendwann hörte ich auch auf die Kronleuchter zu zählen.
Es ist echt geil da drin und so gross das selbst die Besenkammer 100 m² zu haben scheint, und dort wird es mehr als eine Besenkammer geben.
… und da stand er nun „der Schwan“ und gab den Besuchen die Möglichkeit sich mit der Ballerina Nummer 1 fotografieren zu lassen. Jetzt habe ich auch mein Foto mit „dem Schwan“.
Über das Ballett selbst zu schreiben ist fast unmöglich da ich dazu nicht in der Lage bin oder zu viel Zeit dafür bräuchte. Es war grandios, bewegend und unvergesslich.
Letztendlich war es für mich der schönste Tag in diesem Jahr!
Es wird nicht der letzte Besuch im Bolschoi Theater von Minsk gewesen sein.







