Aufgeschnapptes in Minsk
… denn von Tipps möchte ich nach 9 Tagen Weißrussland nicht sprechen.
Die Grenze – Seit Juli 2024 dürfen Ausländer aus 35 Ländern visumfrei für 30 Tage nach Weißrussland einreisen. Man benötigt eine Krankenversicherung. Diese kann man problemlos online abschliessen.
Die Krankenversicherung hat an der Grenze jedoch niemanden interessiert.
Die Fragen an der Grenze waren:
- Was möchtest du in Minsk?
- Wo wohnst du in Minsk?
- Wieviel Geld hast du dabei?
Die Kontrolle war oberflächlich und in den Koffer hat auch niemand geguckt.
Da stand ich gut vorbereitet mit meinen Papieren und es hat niemanden interessiert.
Übrigens wird ein digitales Foto bei der Ein- und Ausreise von einem aufgenommen.
Taxen – Die schwarzen Taxen sind die teuersten (1 km kosten 5 Rubel).
Für die Hälfte fährt man mit Yandex-Go. Das sind die weiß-gelben Taxen.
Dafür gibt es eine App, über die man das Taxi ortet und über die auch bezahlt wird. Es funktioniert wie Uber.
In meinem Hotel, mit dem ich richtig zufrieden war, ließ ich mir ein Taxi rufen. Das ist sozusagen ein Hotel-Taxi, das unschlagbar billig ist. Für die Fahrt vom Hotel zur Nationalbibliothek – das ist einmal durch die ganze Stadt – musste ich umgerechnet 3 Euro bezahlen.
Bus- und Metrofahrten sind sehr kostengünstig. Natürlich ist es immer einfacher in die Stadt hineinzufahren als aus ihr heraus zufahren.
Internet – Höchstwahrscheinlich kommt ihr am Bahnhof in Minsk an.
Links neben dem Bahnhof gibt es das große Einkaufszentrum Galileo. Dort könnt ihr direkt Geld tauschen und eine SIM Karte kaufen. Ich habe mir die SIM Karte im Laden einlegen lassen, falls eine russische Menüführung kommen sollte.
Mir wurde eine Life-SIM gegeben. Ich gehe davon aus, dass das der gängigste Anbieter ist. Die Karte hat 7 Euro gekostet.
Kartenzahlung – Mit Karte zu bezahlen ist in Weißrussland normal. Visa/Master-Card funktionieren fast uneingeschränkt.
Zugfahrten – Vielleicht das letzte Relikt der Sowjet-Union.
Ja – Bahnfahren macht im Osten Spaß! Es ist billig und man kommt für ein paar Euro im Schlafwagen durchs Land.
Beeindruckend ist der Moment, in dem sich die tonnenschwere Lok in den Bahnhof schiebt – ein Ungetüm und für die Ewigkeit gebaut – robust ist sie. Sie besteht scheinbar aus massivem Eisen. Dies hat mich schon vor 30 Jahren in der transsibirischen Eisenbahn fasziniert.
Hinzukommen die uniformierten Zugbegleiterinnen, die mit ihrer Strenge und verdeckten Herzlichkeit ihresgleichen suchen.
Man könnte fast meinen, dass die streng uniformierten Schaffnerinnen diese Tätigkeit nur nebenberuflich ausüben und hauptberuflich Verhöre führen.
Busfahrten – Derzeit haben Einreisende aus dem Westen nur zwei Möglichkeiten – Brest an der polnischen Grenze und Vilnius-Minsk.
Dadurch ist das Busangebot übersichtlich und auch nicht so günstig. Ich bin mit Ecoline gefahren.
Das sind relativ moderne Busse mit W-Lan und einem Kaffeeautomaten, der gratis ist.
Die Reise nach Minsk ist eine zeitintensive Angelegenheit. Zwei Tage kann man für einen Weg durchaus einrechnen.
Digitales – für jeden Firlefanz gibt es in Weißrussland eine App. Dagegen ist Deutschland oder Spanien ein Dritte-Weltland.
Unterkunft – Da airbnb.com und booking.com in Weissrussland seit ein paar Monaten gesperrt oder sanktioniert sind, habe ich über trip.com das Sport Time Hotel gebucht. Mit diesem war ich absolut zufrieden. Ok – es liegt nicht im Zentrum, aber damit konnte ich gut leben. Beim nächsten Minsk-Aufenthalt werde ich wieder dieses Hotel buchen.
Freundlich, sauber und es hat ein nettes Restaurant und Diana spricht deutsch.
Alkohol ist in der Öffentlichkeit nicht angesagt und für Raucher gibt es spezielle Zonen.
Unterdrückung – Zensur
Man kann hier den gleichen Scheiss im Internet gucken wie in Spanien und Deutschland.
Das hier Facebook und Instagram gesperrt sind, wie von westlichen Medien behauptet, kann ich nicht unterschreiben.
Sicherheit
Minsk ist eine sichere Stadt. Zwielichtige Gestalten habe ich hier keine gesehen.
Die Polizei ist fast nicht wahrnehmbar und im Grunde interessiert sich hier auch kein Mensch für dich!
Man kann sich frei durchs Land bewegen.
Verpasstes – Um die überall herumstehenden gelben Scooter nutzen zu können braucht es eine App welche mit dem google Konto zwecks Bezahlung verknüpft ist. Leider hatte ich mich um mein google Konto nicht gekümmert und es wurde mir dann auf die schnelle zu nervig.
Weitwinkel – Ich denke das mit einem Weitwinkel-Objektiv das Fotografieren, gerade in Minsk, richtig viel Spass macht.
Google-Map – Unverzichtbar!
Ausreise – Zwischen Weißrussland und der EU gibt es 3 Duty-free Läden. Eine Stange Minsk-Zigaretten kosten 4 Euro. Das ist mal ne Hausnummer!